Der Planetenweg Gescher

 

Auf dem Planetenweg Gescher sind sie herzlich eingeladen Wissenswertes zu unserem Sonnensystem zu erfahren und damit verbundene Zusammenhänge, Bezüge und Ordnungen zu erleben. Elf Stationen bilden die Sonne, die acht klassischen Planeten, den Asteroidengürtel und den Kuipergürtel mit Pluto auf dem Weg als Modell im Maßstab  1:1 Milliarde ab.

Planeten sind, wie der Erde, Himmelskörper die um die Sonne kreisen. Die Bewegung dieser „Wandelsterne“ kann Nacht für Nacht sehen.  Acht Planeten, Merkur bis Neptun, sind teilweise schon lange bekannt, der Uranus  wurde im 18.Jahrhundert entdeckt. Im Asteroidengürtel sind aufgrund der Gravitationskräfte der Sonne und des Jupiter ein Vielzahl kleiner Himmelskörper nicht zu einem Planeten zusammengewachsen sondern umrunden die Sonne als Wolke. Da sie großen Einfluss auf das Leben auf der Erde haben, ein Einschlag hat wahrscheinlich die Dinosaurier ausgelöscht, besteht auch für diese eine Station im Planetenweg. Mit dem Weltraumteleskop Hubble sind  in jüngster Zeit zahlreiche Himmelkörper entdeckt worden die außerhalb der klassischen Planeten die Sonne umkreisen. Diese sind seit 2006 einschließlich Pluto als Kleinplaneten im Kuipergürtel zusammengefasst.

An den Stationen sind alle Himmelskörper in Größe und Abstand maßstäblich dargestellt. Die Auftaktstation Sonne steht vor dem Altenheim in Haus Hall und ist als begehbare Sonnenuhr gestaltet. Ein Zeiger aus Stahl ist fünf Meter hoch, 365 cm über dem Boden schwebt  ein Bronzering als Modell der Sonne am Firmament, Eine Skulptur des Mondes und ein Weltkugelbrunnen aus Granit stellen im Innenhof von Haus Hall unseren Heimatplaneten im Maßstab 1:16 Millionen dar. Für den Erdball  dreht sich eine dunkle Kugel mit polierter Oberfläche und gravierten Konturen der Kontinente beweglich im Wasser einer Brunnenschale. Das Modell des Mondes ruht eine helle Kugel mit genarbter Oberfläche in einer Metallkonstruktion in Form eines Teils der Umlaufbahn um die Erde.

Die Planetenstationen tragen auf dreieckigen Sockeln aus Eichenholz, ähnlich einem Stehpult, jeweils eine spezifisch gestaltete  Bronzeplatte.  Die Künstlerin Christine Sültrup aus Münster formte Plastiken nach Motiven  der klassischen Mythologie, so wird für jeden Besucher im doppelten Wortsinn ein leicht begreifbares Verständnis möglich. Erhabene Beschriftungen geben Informationen zu Lage und Aufbau des jeweiligen Planeten, ergänzt durch Hinweise auf die Umlaufdauer um die Sonne und auf die Zeit, die das Sonnenlicht benötigt, bis es den  Planeten erreicht. Mit normalen Schritten erreicht man auf dem Weg die Stationen etwa viermal schneller als das Sonnenlicht die Himmelskörper im Weltall. Ein Sonnenumlauf dauert bei Uranus 84 Jahre, das Lebensalter eines Menschen. Bei Neptun sind es 165 Jahre, die Entwicklungszeit der modernen Stadt Gescher. Zuordnungen von Sternzeichen, Wochentag und Charaktereigenschaften sprechen jeden Besucher persönlich an.

Alle Platten wurden in der örtlichen Glocken- und Kunstguss- Manufaktur in Bronze gegossen, weitere Arbeiten führten ortsansässige Fachbetriebe aus. Das Projekt wurde von 2013 bis 2017 vom Verein Zeit und Raum e.V. mit der Unterstützung vieler Spender und ehrenamtlicher Helfer realisiert.